Die Stadtmusiken von Bremgarten, Zürich und St. Gallen spannen zum gemeinsamen Onlineprojekt «musikalischer Adventskalender» zusammen.

Die Stadtmusik Zürich befand sich auf der Zielgeraden zu den diesjährigen Galakonzerten, als Ende Oktober die Probenarbeit aufgrund der bundesrätlichen Bestimmungen mit mehr als 15 Personen verunmöglicht wurde. Die Grösse des Orchesters mit rund 70 Personen liess ein ordentliches Proben nicht mehr zu. «Doch die Flinte wollten wir auch nicht ins Korn werfen», sagt Niki Wüthrich, Dirigent der Stadtmusik. Da er insgesamt drei Vereine dirigiert, fusionierte er die Korps kurzerhand – zumindest virtuell. «Wir haben nun gemeinsam einen klingenden Adventskalender geschaffen», sagt Wüthrich. Er nennt das fusionierte Orchester Stadtmusik St. Bremrich, «zusammengesetzt aus den drei Orten St.Gallen, Bremgarten und Zürich».

Die Orchestermusiker haben sich selbständig in Ensembles von drei bis 15 Personen zusammengetan und Stücke für die jeweilige Besetzung einstudiert. «Es ist spannend zu sehen, wie vielfältig die Besetzungen der Ensembles sind», sagt der Dirigent. Klassische Gruppierungen wie Brasstentett oder Holzbläserquintett aber auch kammermusikalische Duos und Trios oder gar familiäre Gruppierungen sind im klingenden Adventskalender anzutreffen. Es gibt Beiträge, bei welchen sich ein Musiker gleich selber virtuell begleitet während einige Ensembles sich sogar über die Vereinsgrenzen hinaus zusammengetan haben. So musizieren etwa die Waldhörner aller drei Vereine für einen Beitrag gemeinsam. Ebenso gibt es ein Posaunenquartett, dass aus allen drei Vereinen Posaunisten vereint. «Zudem darf man noch auf die eine oder andere weitere Überraschung gespannt sein», verrät Niki Wüthrich.

Ab dem 1. Dezember öffnet sich hier und auf der Projektwebsite täglich ein Türchen im klingenden Adventskalender und soll etwas Freude und musikalischen Hörgenuss ins Wohnzimmer bringen, wenns in diesem Advent sonst still ist ums Konzertleben. «Und auch für die Musikantinnen und Musikanten ist es wichtig, dass sie ein Ziel haben, auf das man hinarbeiten kann», sagt Wüthrich.


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