Musik am Zürcher Sechseläuten

Die Stadtmusik Zürich stellt das Spiel der beiden Zünfte zum Weggen und zur Schneidern. Die beiden Formationen sorgen während dem Sechseläutenumzug und auf den Zunftstuben bis in die frühen Morgenstunden für musikalische Unterhaltung. Den Auftakt macht das Weggenspiel bereits um 11 Uhr am Sechseläuten-Montag beim traditionellen Semmeliauswurf vom Grossmünster aus.

Zunft zur Schneidern

Die Zunft zur Schneidern ist eine sogenannte „historische Zunft“, die auf die Brunsche Zunftverfassung von 1336 zurück geht. Sie existiert seit diesem Zeitpunkt, lediglich unterbrochen während knappen sechs Jahren durch die Helvetik, als das Gebiet der damaligen Eidgenossenschaft von 1798 bis 1803 zu einer sogenannte französischen Tochterrepublik umstrukturiert wurde. Sie umfasste ursprünglich die Berufssparten Schneider, „Tuchschärer“ und Kürschner. Am Sechseläuten präsentieren sich die Zünfter in schmucken Kostümen der Biedermeierzeit aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Mit dem Haus zum Königstuhl besitzt die Zunft eine Residenz mit grosser historischer Vergangenheit. Einst war sie Sitz von Bürgermeister Rudolf Stüssi  im 15. Jahrhundert, an der heute nach ihm benannten Hofstatt gelegen. Als Zunftmeister amtiert Christian Schindler, Versicherungskaufmann.

Das Zunftspiel, seit 1993 eine Abteilung der Stadtmusik Zürich, umfasst rund 33 Musikanten und Musikantinnen und wird von Stadtmusik-Dirigent Niki Wüthrich geleitet .

Zunft zum Weggen

Auch die Zunft zum Weggen ist eine sogenannte „historische Zunft“, die bis auf die Brunsche Zunftverfassung von 1336 zurückgeht. Sie umfasste ursprünglich Bäcker (Pfister), Veilbacher (Brothändler), Vochenzer (Brotbacher) und Müller. Letztere hielten ihre Mühlen hauptsächlich an der Aa (Limmat), am oberen und unteren Mühlesteg, welche die Limmat zwischen der heutigen Bahnhofbrücke und der Rudolf Brun Brücke überquerten. Nach vielen mehr oder weniger langen Residenzen fanden sie 1904 im Jahr 1430 gebauten, unter Denkmalschutz stehenden Zunfthaus Restaurant „Weisser Wind“ an der Oberdorfstrasse ihr noch heute bestehendes Domizil. Die Zünfter tragen am Sechseläuten stilisierte weisse „Bäcker-Gwändli“. Amtierender Zunftmeister ist Christian A. Städeli, Lebenmittelingenieur mit MBA in Wirtschaft.

Das Weggen-Zunftspiel umfasst rund drei Dutzend Musikantinnen und Musikanten und wird seit den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von einer Abteilung der Stadtmusik Zürich gestellt. Seit 1977 steht die Formation unter der musikalischen Leitung von René Isker.

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